Das Oderbruch, so strukturschwach und dünn besiedelt es auch immer sein mag, hat auch seine großen Reichtümer: einer davon sind die vielen Künstler und Kulturschaffenden.
Sie profitieren von dem „Nichts“: keine Industrie, wenige Straßen, kaum Lärm, dafür weite Blicke, stille Wiesen, Alleen und die stete Nähe zum Fluss. Hier fanden schon in den 70er Jahren viele aus den umliegenden Städten stammende Künstler einen Ort, um sich ungestört zu entfalten. Die Höfe bieten ausreichend Platz für Ateliers und die Weite und Unverbautheit des Bruchs lassen der Phantasie ihren Raum.
Diese große Schatztruhe zu öffnen und dem interessierten Publikum zugänglich zu machen war das Anliegen der Mitglieder des Fördervereins Wilhelmsaue e.V., als sie 1997 das Projekt Kultur-Laden ins Leben riefen und den ersten Wilhelmsauer Kunstmarkt organisierten. Kunst sollte nicht nur im fernen Berlin, sondern auch dort zu erleben sein, wo sie gemacht wird. Eine zweite wesentliche Triebfeder war der Wunsch nach mehr und intensiverem Kontakt zwischen den Künstlern.
Und es gab den passenden Ort für so ein Unterfangen, die Wilhelmsauer Fachwerkkirche, um deren Restaurierung sich der Verein zuvor bemüht hatte und die zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen war.